Sind gewölbte Fernseher besser?

Viele von uns kennen sie nur aus dem 3D-Kino: Gewölbte Fernsehbildschirme. Das liegt vor allem daran, dass ihr Kaufpreis für viele derzeit noch exorbitant hoch ist. Dabei ist die Idee, die hinter gewölbten Bildschirmen steckt, überhaupt nicht neu, bzw. alles andere als revolutionär.

Was macht gewölbte Bildschirme aus?

%d0%b0%d0%b2138Zunächst einmal sind gewölbte Bildschirme nichts Anderes als gewöhnliche Fernsehbildschirme, die eine gewisse Krümmung aufweisen. Der Nutzen für das menschliche Auge sowie für das Seherlebnis ist aber ungleich größer.

Denn von Natur aus sieht der Mensch in drei Dimensionen (Breite, Länge und Tiefe). Während Fernsehen jahrzehntelang bedeutete, nur in zwei Dimensionen bzw. auf eine eingeschränkte, zweidimensionale Fläche zu schauen, entspricht das Sehverhalten durch gewölbte Fernseher eher den Sehgewohnheiten des menschlichen Auges.

Anstatt starr auf eine oder wenige Stellen des Bildschirms zu sehen, wird das menschliche Auge nun mehr beansprucht, sowie es in der realen Welt beansprucht wird, wo der Mensch sein komplettes (auch das seitliche) Sichtfeld nutzen muss, um sich in seiner Umgebung zurechtzufinden. Wenn dies auch beim Fernsehen geschieht, hat das vor allem einen psychologischen Effekt zur Folge: Das menschliche Auge muss in alle Richtungen, auch in Ecken blicken, wodurch ihm suggeriert wird, sich in der realen Welt zu bewegen. Sprich: Das Seherlebnis wird viel realistischer.

Dieses Sehkonzept wird zum Teil auch von Kinos genutzt, die den gleichen Effekt durch Projektion der Bilder aus Säulen oder andere gewölbte Bauwerke erzielen. Ein Beispiel dafür ist das IMAX-Dome im Technikmuseum im pfälzischen Speyer.

Wie gewölbte Bildschirme erst richtig interessant werden

%d0%b0%d0%b2139Außer dem psychologischen Effekt, der die Bilder realistischer wirken lässt, unterscheiden sich gewölbte Bildschirme bezüglich der verwendeten Technik kaum von gewöhnlichen Fernsehern.

Eine Möglichkeit, gewölbte Bildschirme erst richtig interessant zu machen, gäbe es allerdings schon: Nämlich, wenn man sie mit der OLED-Technologie verbände. Die OLED-Technologie (von engl. organic light emittent diodes) setzt auf Leuchtdioden, die bei Lichtreflexion eine eigene, natürliche Beleuchtung nutzen und diese mittels einer Glasplatte auf den Bildschirm projizieren. Dadurch, dass durch die OLED-Technologie einzelne Lichtnuancen- und Schattierungen besser wiedergegeben werden können, böte sich durch die Kombination beider Technologien die Möglichkeit, das Fernseherlebnis zugleich realistischer zu machen und dabei auch einen wesentlich besseren Kontrast, auch in den schwer erfassbaren Ecken des Bildschirms zu erzeugen. Kontraste wären so rundum besser wahrnehmbar und die Täuschung für das menschliche Auge noch brillanter. Fast wie in der realen, dreidimensionalen Welt.